Geschichte der Synagoge in Leutershausen

Postkarte aus dem Jahr 1901 mit einem Bild der Synagoge
Ehemalige Synagoge vor der Renovierung
Nordansicht

Eine Zusammenfassung der über 150-jährigen Geschichte der Synagoge lieferte Professor Erhard Schnurr mit seiner Rede am 16. September 2018 anlässlich des 150. Jahrestages der Einweihung.

Sie finden hier die Grundsteinurkunde der Synagoge.

1553 Seit diesem Jahr ist durch Eintragungen in das kurpfälzische Schirmgeldregister jüdisches Leben in Leutershausen und Großsachsen nachweisbar.
1781 Die Juden von Leutershausen kaufen den im Dachwerk der Hauptstr.1 befindlichen Betsaal für 130 Gulden zu einer „immerwährenden Schuhl“. Sie finden hier den Kaufbrief.
1862 Die jüdische Gemeinde erwirbt zwei Grundstücke am Schriesheimer Tor für 816 bzw. 411 Gulden zum Bau einer eigenen Synagoge.
1868 Nach der Grundsteinlegung vom 22.05.1867 erfolgt am 04.09.1868 die Einweihung der Synagoge.
1938 Nachdem die meisten jüdischen Familien als Folge der nationalsozialistischen Repressalien Leutershausen verlassen hatten, wird am 4. April die Synagoge an die politische Gemeinde verkauft. Dadurch bleibt sie vor der Zerstörung in der Pogromnacht am 9. November bewahrt.
1950 Die Synagoge, die während des zweiten Weltkrieges als Lazarett und Gefangenenlager gedient hatte, wird Eigentum der Jewish Restitution Successor Organisation.
1952 Von 1952 bis 1955 ist das Gebäude im Besitz des Landes Baden-Württemberg, ab 1955 in Privatbesitz mit unterschiedlicher gewerblicher Nutzung und vielfacher baulicher Umgestaltung.
1985 Die Gemeinde Hirschberg erwirbt das Gebäude und lässt am 09.11.1988 eine Gedenktafel an dessen Westseite anbringen.
1996 Der Gemeinderat beauftragt das Architekturbüro Diesbach & Kopp, die ehemalige Synagoge soweit als möglich in ihre ursprüngliche Gestalt rückzubauen und zum Zwecke der kulturellen Nutzung zu restaurieren.
2001 Das Synagogengebäude wird in Anwesenheit von Nachkommen ehemaliger jüdischer Bürger Leutershausens am 11. November in einem Festakt der Öffentlichkeit als Kultur- und Begegnungszentrum übergeben.
2006 Der aus Schottland stammende Glaskünstler John K. Clark fertigt für die West- und die Ostfassade zwei Rosenfenster an, die im April eingesetzt werden.
2010 Das neben der Synagoge stehende ehemals von einer Familie Bickel bewohnte Haus wird abgerissen und der dadurch entstandene Platz wird neu gestaltet.
2014 Der Platz erhält den Namen “Meier-Heller-Platz”.
2014 Das Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Hirschberg wird eingeweiht.