Tu Bischwat– das jüdische Neujahrsfest der Bäume

Tu Bischwat wird das “Neujahrsfest der Bäume” genannt und am 15. Tag des Monats Schwat gefeiert, dem jüdischen Monat, der nach unserem Kalender Mitte Januar beginnt. Der Feiertag Tu Bischwat markiert das Ende der Regenzeit in Israel. Ab diesem Tag können wieder Bäume gepflanzt werden.

Der Ursprung dieses nichtbiblischen Feiertages liegt in der Zeit des Tempels in Jerusalem, der im Jahre 70 zerstört wurde. Alle Früchte dürfen erst im vierten Jahr der Pflanzung des Baumes verzehrt werden. Dies geht zurück auf eine Vorschrift aus der Tora: „Und wenn ihr in das Land kommt und allerlei Obstbäume pflanzt, dann sollt ihr ihre Früchte als unbeschnitten halten. Drei Jahre sollen sie euch als unbeschnitten gelten, sie dürfen nicht gegessen werden“ (3. Buch Mose 19,23). Tu Bischwat dient auch der Altersbestimmung: Für die Bäume beginnt ein neues Lebensjahr.

Traditionell werden in Israel an Tu Bischwat die “Früchte” gegessen, mit denen das Land nach der Tora gesegnet ist: Rosinen (Weintrauben), Nüsse, Feigen, Datteln, Oliven, Granatäpfel und Getreide. In Israel ist der Tag ein nationaler Feiertag, der heute häufig der Natur, ihrem Schutz und der nachhaltigen Wirtschaft gewidmet ist. Viele Jüdinnen und Juden pflanzen an diesem Tag neue Bäume.

Baum in der Nähe der antiken Stadt Eleutheropolis an der Straße von Askalon nach Jerusalem

Foto: Shalev Cohen