Veranstaltungen

Szenische Lesung "Briefe gegen das Vergessen" - die jüdische Familie Oppenheimer

Sonntag, 28. April um 19:30 Uhr

In der Lesung geht es um das Schicksal der jüdischen Familie Leopold und Rositta Oppenheimer mit ihren Söhnen Hans und Max. Rositta, eine geborene Kramer, stammt aus einer jüdischen Familie aus Walldorf, Leopold aus einer in Dossenheim. Das Ehepaar wohnte zeitweise in Heidelberg und längere Zeit auf dem Gelände der Tabakfabrik Ebner & Kramer, die Leopold zusammen mit dem Bruder seiner Frau leitete. Die Fabrik war in Wiesloch der größte Arbeitgeber.

Im Oktober 1940 wurde die Familie in das Lager im südfranzösischen Gurs deportiert. Hans kam von dort als Fremdarbeiter auf einen 600 Kilometer entfernten Bauernhof im französischen Vor­alpengebiet. Er und seine Eltern schrieben sich über zwei Jahre minde­stens einmal in der Woche Briefe oder Karten, in denen sie, neben dem Alltag, auch von Nöten und Sehnsüchten berichteten, aber auch von Tagen voller Hoffnung. Nach ihrer Auslieferung im Sommer 1942 kam der Vater in Ausschwitz um und der Sohn starb nach einem Todesmarsch im KZ Buchenwald. Die Mutter Rositta überlebte in Frankreich und bewahr­te die Briefe der Familie auf. 

Den wohl einmaligen Nachlass von über 200 Briefen hat der Autor und Journalist Anton Ottmann recherchiert, in seinem im Lindemanns Verlag erschienenen Buch “Oppenheimer” veröffentlicht und für eine szenische Lesung aufbereitet. Das Buch kann am Abend der Lesung gekauft werden.

Er und seine Frau Ursula lesen aus den Briefen der Eltern, Friedrich Becht aus denen des Sohnes Hans, die Moderation übernimmt der ehemalige Bundestags­abgeordnete Gert Weiskirchen.

Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

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Bücher aus dem Feuer – christlicher Widerstand

Montag, den 13. Mai um 19:30 Uhr

Die Gedenkveranstaltung „Bücher aus dem Feuer“ findet in diesem Jahr zum 17. Mal statt. Sechs Einrichtungen in Hirschberg organisieren sie jährlich, um die brutale Bücherverbrennung im Mai 1933 wachzuhalten. Sie begann in Berlin, wo die Nationalsozialisten Werke von politisch und rassisch unerwünschten Schriftstellerinnen und Schriftstellern ins Feuer warfen und breitete sich schnell in weiteren Universitätsstädten aus.

Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung steht der christliche Widerstand gegen die totalitäre Macht der Nazis. Nach seiner Machtergreifung übte Hitler Druck auf die christlichen Kirchen aus, um sie gleichzuschalten. Während die evangelische Kirche anfangs widerstand, indem sie sich gegen den Arierparagraphen und den Totalitätsanspruch des Staates aussprach, ergaben sich viele katholische Bischöfe zunächst dem Druck. Das Reichskonkordat zwischen Hitler und Papst Pius XI. erkannte die Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts an und akzeptierte ihre seelsorgerischen Aufgaben, aber die Verbrechen des Regimes wurden mit einer Enzyklika des Vatikans angeprangert. Baptisten arrangierten sich in der Regel mit dem Regime, dagegen litten die Zeugen Jehovas stark unter Verfolgung. Während die Kirchen zu lange zu den Verbrechen der Nazis schwiegen, widersetzten sich einzelne Christen und opferten für ihren Glauben sogar ihr Leben.

Drei von ihnen werden am Gedenkabend vorgestellt: Der in Schriesheim geborene Alfred Herbst gehörte der Baptistengemeinde an. Er verweigerte 1943 den Kriegsdienst aus Glaubensgründen. – Helmut Hesse predigte in Wuppertal-Elberfeld öffentlich gegen die Judenverfolgung wie kaum ein anderer deutscher Pfarrer. Er ist aber nach dem Krieg nahezu unbekannt geblieben. – Der Jüdin Edith Stein blieb trotz ihrer Begabung eine akademische Karriere als Philosophin versagt. Sie arbeitete als Lehrerin in Speyer, konvertierte zum katholischen Glauben und trat in ein Kloster ein. Selbst das Exil in den Niederlanden schützte sie nicht vor einer Verhaftung. Die katholische Kirche verehrt sie heute als Heilige.

Zwischen den Lesungen improvisiert Jens Schlichting am Flügel.

Organisiert wird die Veranstaltung gemeinsam vom Arbeitskreis Ehemalige Synagoge Leutershausen, dem Förderkreis Olympia-Kino, der Gemeindebücherei Hirschberg, der Katholischen Öffentlichen Bücherei, dem Klavierstudio Hirschberg und dem Lernzentrum CAPiTO.

Der Eintritt ist frei, Spenden werden gerne entgegengenommen.

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Andere Veranstalter

In der Ehemaligen Synagoge Leutershausen finden auch Veranstaltungen statt, die nicht von diesem Arbeitskreis organisiert werden, sondern von anderen Vereinen. Dazu zählen der Kulturförderverein Hirschberg und der Verein Musik in Hirschberg.

Frühere Veranstaltungen

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